Kartoffeln nach der Ernte behandelt

Wir empfehlen Ihnen, die Kartoffeln zu schälen.

Speisekartoffeln aus konventionellem Anbau dürfen nach der Ernte mit sogenannten Keimhemmern behandelt werden. Diese Substanzen verhindern, dass Kartoffeln auskeimen. Das am häufigsten verwendete Mittel war bisher Chlorpropham. Der Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Chlorpropham wird im Laufe der Lagerzeit abgebaut. Deshalb müssen die Erzeuger eine Wartezeit von einigen Wochen bis zur Vermarktung einhalten. Sein Einsatz muss mit “nach der Ernte behandelt” gekennzeichnet werden.

Inzwischen dürfen in der EU keine Pflanzenschutzmittel mehr bei Kartoffeln eingesetzt werden, die Chlorpropham enthalten. Stichtag für den letzten Einsatz war der 08.10.20. Aufgrund der Lagerbestände ist es möglich, dass im Herbst/Winter 2020/21 weiterhin Kartoffeln, die mit diesem Keimhemmer behandelt wurden, im Handel erhältlich sind.

Nach dem Verbot von Chlorpropham sind nun noch Ethylen, Grüne-Minze-Öl, Maleinsäurehydrazid und 1,4-Dimethylnaphthalin als Mittel zur Keimhemmung bei Kartoffeln zugelassen. Deren Anwendung muss aber nicht gekennzeichnet werden.

Der Hinweis “nach der Ernte behandelt” bedeutet also “behandelt mit Chlorpropham”. Dieser Hinweis sollte demnach im Laufe des Jahres 2021 nicht mehr auf Kartoffelverpackungen zu lesen sein.

Wer auf behandelte Kartoffeln verzichten möchte oder gerne Kartoffeln mit Schale isst, sollte Bioware bevorzugen. Diese darf lediglich mit einem Extrakt aus Pfefferminzöl bearbeitet werden.